Höchstwahrscheinlich fällt bei jeden von euch zu Hause Biomüll an, also Küchenabfälle, oder andere Pflanzenabfälle.
Es gibt hierfür in manchen Regionen eine Abfalltonne, die Biotonne. Diese Küchen- und Gartenabfälle werden somit getrennt erfasst und eingesammelt; landen nicht in der Restmülltonne. Hier wird dann in den Entsorgungsanlagen Biogas erzeugt oder einfach Kompost hergestellt.
Doch was kann man nun machen wenn solch ein System nicht zur Verfügung steht?
Dann landen diese Abfälle zusammen mit allen weiteren in der Restmülltonne, denn dort gehören sie rein. Aber wenn man nun nicht alles einfach in die Restmülltonne schmeißen möchte, weil das eben nicht die ideale Lösung ist dann bietet sich die eigene Kompostierung an.
Hier gibt es dann verschiedene Wege.
Erst einmal ein kleines Zitat aus der Wikipedia, zwecks Erläuterung was bei einer Kompostierung passiert:
Kompostierung (auch Rotte) bezeichnet den Teil des Nährstoffkreislaufs, bei dem organisches Material unter Einfluss von Luftsauerstoff (aerob) von Bodenlebewesen (heterotroph) abgebaut wird. Dabei werden neben Kohlendioxid auch wasserlösliche Mineralstoffe freigesetzt wie beispielsweise Nitrate, Ammoniumsalze, Phosphate, Kalium- und Magnesiumverbindungen, die als Dünger wirken. Ein Teil der bei diesem Abbau entstehenden Zwischenprodukte wird zu Humus umgewandelt.
Das Sinn und das Ziel sollte hierbei sein das wir den Abfall nicht beseitigen lassen sondern verwerten und damit einer neuen Aufgabe zuweisen. Aus unseren Küchen- und Gartenabfällen wird etwas für uns neues und nützliches.
Doch erst einmal müssen wir sehen welche Möglichkeiten sich uns bieten. Haben wir einen Garten, oder einen Hof hinter dem Haus um einen Kompostplatz zu schaffen? Können wir unseren Kompost aufbauen?
Bei mir im Haus gibt es einen Innenhof, welcher als kleiner Garten gestaltet wurde und hier findet auch unser Kompost Platz, wobei ich von einem offenen Komposthaufen zu einem geschlossenen Komposter gewechselt habe. Die geschlossenen Komposter, teilweise Thermokomposter genannt verarbeiten das Material schneller, was der anfallenden Masse mehr gerecht wurde als einen offenen Komposthaufen. Die Bäume im Hof haben im Herbst einfach zu viel Laub abgeworfen.
Wer nun nicht nur Gartenabfälle kompostieren möchte kann mit einem geschlossenen System eventuell mehr Freude haben, da dieser weniger Tiere anlockt welche sich an Obstresten bedienen wollen. Ob eine Igel nun Apfelreste durch den Garten verteilt stört mich zwar weniger, aber es können natürlich auch andere Tiere wie Ratten eventuell durch einen offenen Komposthaufen angelockt werden.
Doch nun zuerst wieder zurück in die Wohnung. Dort sammeln wir die Küchenabfälle mit einer kleinen extra Abfalltonne. Einer kleinen Biotonne. Wir haben einen SULO BIO-BOY hierfür zu Hause stehen.
Hier kommen hauptsächlich Apfelschalen rein, Kartoffelschale, Eierschalen und Obstkitschen. Also nur ungekochte und pflanzliche Abfälle.
Diese kleine Tonne füllen wir dann regelmäßig, meist wenn sie voll ist, aber oft auch einfach früher, auf unseren Komposthaufen um. Je nach Wetterlage und Inhalt füllen wir den Abfall um, denn hin und wieder kann es in dieser Tonne schimmeln oder anfangen ein wenig zu faulen, was dann zu Geruch führen kann, aber nicht muß.
Was ich noch wichtig finde hier an dieser Stelle zu erwähnen ist, dass von den verschiedenen Früchten die Etiketten entfernt werden müssen, ansonsten hat man diese am Ende, nach der Kompostierung, im fertigen Kompost. Diese kleine Aufkleber sind leider meistens aus Kunststoff und dann zeigt sich im Beet am Ende welche Apfelschalen den Weg in den Komposter gefunden haben. Stichwort Pink Lady. Die Aufkleber lassen sich überall finden im Garten, aber auch Bananen haben gerne Aufkleber auf der Schale.
Ansonsten geht einfach alles aus der Küche, aber auch aus dem Garten rein in den Komposter. Ob Wiesenabschnitt oder Laub, nur Äste und Stöcke die kommen nicht mit rein, die sammeln wir seperat. Damit kann man immer, wenn sie trocken sind, ein schönes kleines Feuer im Garten machen.
Die sind einfach zu groß und zu grob, die kompostieren nicht mit und am Ende haben wir sonst im Kompost die ganzen Stöcke mit drin, die wir wieder raussieben müssen. Das macht es einfach komplizierter, finde ich.
Den fertigen Kompost, der am Ende aus dabei herauskommt den verteilen wir in die Beete, oder bessern damit Stellen im Garten aus an denen wir etwas verändert haben, wo vorher eben keine Erde war. Damit haben wir den Boden im Garten, der zu Beginn nur aus fester Erde bestand soweit verbessert das dort Wiese und diverse weitere Pflanzen wachsen. Das macht nicht nur der Kompost aus mit dem wir dem Boden wieder Nährstoffe gegeben haben, sondern auch die Arbeit die investiert wurde, aber der Kompost hat dem Boden schon geholfen und Nährstoffe in den Garten eingebracht, was sicher auch daran zu sehen ist das jetzt überall wieder Würmer im Garten in der Erde sind, wo vorher nichts lebte.
Den fertigen Kompost sieben wir vor der Ausbringung einmal durch, um grobe Teile abzufangen und nur den feinen und fertigen Kompost zu haben.
Was braucht es denn nun alles um mit dem kompostieren zu beginnen?
-Einmal einen Platz für den Komposter. Das ist wichtig. Ansonsten braucht es eine andere Variante.
Doch dazu schreibe ich beim nächsten Mal mehr.
-Dann braucht es noch die Biotonne in der Wohnung, oder man trägt die Sachen gleich raus in den Komposter.
-Am Ende eine Schaufel, einen Eimer und ein Sieb.
Die Sachen kann man natürlich alle neu kaufen. Wenn ihr möchtet, ich habe auch zu allen Punkten im Artikel Werbelinks zu Amazon gesetzt mit denen ihr den tonnendreher ein wenig unterstützen könnt.
Aber wenn es um Abfallvermeidung geht dann könnt ihr auch vieles gebraucht und geschenkt bekommen. Schaut euch einfach mal in den ebay-Kleinanzeigen um, dort kann man oft fündig werden.